Aland ist eine Inselgruppe mit weitgehender poltischer Autonomie und gehört zu Finnland. Schwedisch wird als einzige Amtsprache gepflegt.Infolge einer Entscheidung des Völkerbundes aus dem Jahr 1921 als Region die ohne Militär zu Finnland gehört, aber ihre inneren Angelegenheiten weitgehend autonom verwaltet.
Die Schiffsreise war spannend, so zwischen den Inseln in langsamer Fahrt. Die Jungesellengruppen nutzen die Fahrt nur - auch gleich zurück- um reichlich zu trinken. Nach der Ankunft fahre ich zu meinem Campingplatz. Alle Geschäfte haben im Gegensatz zu Schweden geschlossen. Ich habe noch reichlich Brote. Die Nacht war immer noch sehr kalt und ich war froh über die 45€- Zwangshütte.
Früh aufgebrochen hoffe ich am Fähranleger auf einen Kiosk. Nichts! Heute ist Sonntag. Fährt da überhaupt ein Schiff? Bald kommen immer mehr Menschen, parken das Auto , kommen im Laufdress zum Schiff. In Degerby findet ein Lauf zu Gunsten der Krebshilfe statt , wie ich später erlebte. Dort bekomme ich Kaffe und Kuchen für 9€ - eher Spende.
Unterwegs fällt mir eine Windmühle auf. Ich fahre zu dem Hof und sehe dass diese mit viel Arbeit renoviert wurde. Mit dem Eigentümer und Handwerker hatte ich ein langes Gespräch. Sie sind vor 20 Jahren aus Stockholm " geflüchtet". Krank wird man hier nicht; für den Ernstfall wurde ein Helikoptersystem installiert auf Aland.
Sehr früh bin ich am Fähranleger, so dass ich schon auf das Schiff darf obwohl es erst auf einen Hinweg ist und auf dem Rückweg nochnal vorbei kommt.Aber: besser eine kostenfreie Sightseeingtour on Board als am Kai zu lungern.
Am Morgen komme ich mit Harald und Thorsten ins Gespräch. Auch 2 Radweltenbummler, bis zum Schwarzen Meer und viele andere Touren. Tolle sehr offene Typen. Radler halt :-). Thorsten zeigt mir Aufnahmen mit seiner kleinen Drone. Unglaublich wie schön die Schären sind. Er gestaltet dann gleich ein Foto- und Videosession mit uns. Wirklich toll. Danke. Jetzt aber zur Fähre sonst fährt die nächste in 5 Std.
Gemütlich und schön erreiche ich alle weiteren Fähren und mein Ziel. Die Küche hat gerade noch offen und eine Portion Spaghetti stärkt mich für die nächsten anstrengenden Tage. Auf dem Platz bin ich wieder alleine und packe mich nach einem Strandspaziergang in den Sack.Es wird immer noch sehr kalt nachts.
Nach einer wieder lautlosen Nacht ( etwas unheimlich auch) suche ich den Strand auf und entdecke Kurioses. Eine Lochkamera ( Camera obscura) zum Begehen. Innen drinnen dann an der Rückwand das seitenverkehrte auf dem Kopf stehende Bild. Irre. Nach einem sehr guten Frühstück in einem nahen Cafe weiter zu Fähre die ich nach 25 km gerade gut erreiche. Die nächste wäre in 4 Std gefahren.
Gemütlich erreiche ich den Zeltplatz an einem Yachthafen . Ein junges Pärchen mit Rad kam noch, mit denen ich mich lange unterhalten konnte.
Heute gönne ich mir 35km zum nächsten Platz. Außer 3 Fähre passiert nicht viel. Am Campingplatz werde ich sehr offen begrüßt. Sie hatten mich schon erwartet. Scheinbar wurde ich auf den Fähren von Leuten beobachtet, die dann berichteten dass da noch ein bepackter Radler kommt. Die Besitzer sind selbst " bike packer" und wollten alle Tips zu Europa.
Ein schöner Platz. Ich " koche" mir gleich Kartoffelbrei mit Bohnen und Öl mit Salz.
Die Fahrt und die 4 Fähren zeigen nichts Neues. Für mich ist das Naturerlebnus natürlich immer wieder beeindruckend. Am Abend vorher saß ich noch mit Sofia und ihrem Freund Kim lange zusammen. Wir hatten immer wieder neue Tourenideen. Er erzählte dass im Winter wenn der Himmel bedeckt ist alles schwarz ist. Ohne Streulicht ist nicht die Hand vor den Augen zu sehen . Immer im Keller. Es war auch die allererste "warme" Nacht im Zelt.
In Nagu nehme ich mir ein B&B weil ich wieder mal waschen muß. In meiner Planung hatte ich 2 Tage Puffer falls am Rad eine Reparatur anfällt oder ich eine Fähre verbummele. Diese Tage kann ich jetzt sehr gemütlich verwenden nach Turku.
Der Weg zum nächsten Campingplatz ca 20km vor Turku ist wenig spektakulär an einer befahrenen Strasse. In Pargas finde ich ein Restaurant für ein Seniorenwohnheim das ein Lunch-Buffett für 11€ anbietet. Der Campingplatz ist nicht weit und auch mit vollem Bauch gut erreichbar. Hier bleibe ich 2 Nächte, auch weil das Wasser zum Baden einlädt.
Mustafa aus Marokko hält hier mit Familie den Platz super sauber. Ein Sprachwunder: spanisch, finnisch,schwedisch,deutsch. Er hat als Offestdrucker in Spanien gearbeitet und Deutsch über die Handbücher der Heidelberger Druckmaschinen gelernt. Nach Finnland ging er wegen dem Gesundheitssystem. Sein Sohn wurde langsam blind und in Spanien bekam er kaum Arzttermine.
Der Campingplatzbesitzer berichtet das er pro kWh ein Gutschrift an manchen Tagen über die Börse von 5 Cent erhält. Finnland hat mit dem neuen AKW zuviel Strom.
Den Puffertag verbringe ich am Platz mit Gesprächen, Faulenzen, Beobachten und Baden.
Ein Ehepaar aus Münster mit Kleìnkind im " Bulli"' ist ständig mit umräumen beschäftigt.
Das Ostseewasser schmeckt hier nur leicht salzig durch die Süßwasserspeisung. Das Bad erträgt sich herrlich bei durchaus annehmbarer Wassertemperatur. Am Sonntag bei der Abreise gönne ich mir noch eine morgenliche Schwimmrunde.
An der Bundesstraße, die ausgebaut wird fahre ich nach Turku, die ich Mittag erreiche. Nach einem Cafe und Dombesuch fahre ich zum Hotel. Dort packe ich die Taschen für die Rückreise um .
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