In Salerno nehmen wir den Zug komfortabel nach Taranto und überwinden so die Berge.
Bei sehr trockener Wüstenluft mit ca 36 bis 38 Grad fahren wir angenehm ab 13:00 noch ca 50km. Wichtig: nie stehen bleiben, immer im Fahrtwind die Kühlung erfahren.
Die Bilder zeigen eine deutlich andere Landschaft.
In Anbetracht der zu erwartenden Temperaturen stehen wir nach 5 auf, Kaffe mit dem Tauchsieder und Banane.
Um ca. 7:30 gehen die ersten Familien zum Strand. Im Windschatten von Sigi reißen wir die ersten 25km flott herunter. Durch ein Naturschutzgebiet nach Galipoli. Schon aus der Ferne ist ein Kreuzfahrtschiff zu erkennen das die Stadt schier erdrückt. Die Passagiere kreuzen in der kleinen Stadt. Die Ramschläden freuen sich. Einschließlich des Ladens für Weihnachtsartikel.
Wir umrunden die Stadt 2-mal und fahren weiter an der Küste entlang zu unserem B&B.
Wir fahren wieder sehr früh los und müssen prompt einen beschwerlichen Umweg in Kauf nehmen, da die Küstenstrasse einen Kanal erhält. So kommen wir später als geplant am süd-östlichsten Punkt Italiens an. Damit sind wir auf dem Rückweg!
Sehr schön und einheitlich werden die aus Steinen geschichteten
Vorratskammern und Türme mit Auffangbecken von Regenwasser in Wohnhäusern integriert. Der Baustil scheint mir hier geregelt und mit der Region verbunden (Stil und Material ). Auch wird es sehr viel sauberer. Kaum Müll am Strassenrand. Die Küstenstrasse erweist sich als schweißtreibend mit ettlichen Höhenmetern. Unser B&B ist fantastisch mit Meerblick .
Wir beschließen Lecce, mit kunstvoll verzierten Barockpalästen und -kirchen zu besuchen. Der weiche Tuffstein bot viele Möglichkeiten für die geschickten Handwerker zum Verschnörkeln. Mit Hilfe der Navigationsapp wir finden schöne ruhige Nebenstrassen und können ohne Anstrengung radeln. Unterwegs fällt uns ein Friedhof auf den wir besuchen und so ganz anders ist als bei uns.
Für die Innenstadt nach Lecce nehmen wir wieder einen Regio und ersparen uns den Verkehr.
Die Innenstadt hält was versprochen wurde. Scheinbar nicht nicht ganz vom Tourismus überrannt. Die Steinarbeiten sind im Detail sehr kunstreich und vor allem plastisch.
Im Hinterland warten noch einige Highlights. Gleichzeitig müssen wir die rechtzeitige Rückfahrt planen. Also nehmen wir den Zug nach Gioia de Colle und fahren die 40km nach Matera. So haben wir Zeit diese eigenartige Stadt zu durchlaufen. Der Bond-Film "Keine Zeit zum Sterben " nutzt die Stadt als Kulisse.
Die Landschaft unterwegs ist geprägt von riesigen Kornfeldern die gerade geerntet werden.
Die letzten km vor der Stadt erwarte ich das berühmte Bild von Matera zu sehen. Wir fahren unspektakulär in die Stadt zu unserem B&B. Erst beim Spaziergang zu einem Aussichtspunkt tut sich die Szene auf. Ursprünglich haben die Menschen links und rechts der Schlucht in Höhlen gelebt und später nach außen gebaut.
Sigi steht um 4:30 auf, um von der anderen Seite der Schlucht, die Matera so einzigartig macht, den Sonnenaufgang zu erleben. Tolle Bilder!
Um 9 Uhr starten wir auf ruhigen Nebenstraßen nach Ruvo di Puglia.
In Altamura erwischt uns der Regen. Ein großartiges Erlebnis 2Std im warmen Regen zu fahren. 15min vor Puglia ein starkes Gewitter mit heftigen Schauern das den Spaß dann doch relativiert.
Wir freuen uns auf das B&B.
Die heftigen Gewitter zwingen uns zu einer Pause. Da die Gegend nicht bewaldet ist wären wir mit dem Rad ideale Blitzableiter. Dadurch kommt unser Rückreiseplan in Verzug.
Um 14 zeigt sich ein Zeitfenster für einen Ausflug zum Castello del Monte. Bekannt mit seinen 8 Türmen und aus dem Film "Im Namen der Rose". Nach 22 km und 370hm zeigt sich das Schloss. Erfreulicherweise sind kaum Besucher da, der riesige Parkplatz fast leer.
Unterwegs fallen die nicht geernteten Kirsch- und Aprikosenplantagen auf. In der Stadt zahlen wir 1€ je Kilo.
Früh fahren wir von Ruvo los Richtung Barletta ans Meer. Wir finden eine schöne Olivenstrasse die uns km-weit begleitet. Sehr gepflegt und bearbeitet. Millionen von Bäumen. Der andere Erwerbszweig sind Steine, die im Freien zugeschnitten werden. Ständig spüren wir den Wind, der die Fahrt anstrengend macht. Ab Barletta führt der Weg nordwärts am Meer entlang direkt in den Wind. Nach 3 km müssen wir aufgeben weil wir für die restlichen 60km 6-8Std kräftezehrend brauchen würden.
Wir nehmen den Zug um dann vom Westen her nach Manfredonia zu fahren. Die Zeilen schreibe ich am Bahnhof. Mal sehen ob der Plan aufgeht für die restlichen 45km.
Der Plan ging nur teilweise auf für die ersten 20km. Der böige Wind kam von der Seite. Dann veränderte sich der Straßenverlauf und kam von schräg vorne. Auweia. Mit 11km/h (immerhin) die restlichen km. Manchmal drücken die Böen uns fast zum Stillstand. Endlich Manfredonia. Unser Wasser ist schon längst aufgebraucht, deswegen besorgen wir uns an der Tankstelle dringend Wasser für die restlichen 5km von insgesamt 98km. In Manfredonia tobt der Wind durch die Häuserschluchten, so dass es mich gegen ein parkendes Auto drückt und ich mich noch ohne Schaden abfangen kann. Ich habe das so noch nicht mit dem Rad erlebt. Eher ein Paradies für Surfer.
Da wir die letzten Tag schon angeschlagen waren ( Hitze, Fahrtwind, Klimaanlage, kalte Getränke) brauchen wir mindestens einen Ruhetag. Wahrscheinlich 2Tage. Die Rückfahrt muss umorganisiert werden und ist bis Freitag kaum zu schaffen. Wir tun unser Bestes. Allerdings herrschen in den Zügen noch strenge Coronaregeln. Da dürfen wir nich schliefen und husten sonst bleiben wir draußen wie schon erlebt.
Ein kleiner Ausflug von ca 2x9km nach Manfredonia muss sein, da wir auch noch einkaufen müssen. In M gönnen wir uns einen Italienburger und danach ein Stück Kuchen und erfahren den Unterschied zwischen Lungo und Americano.
Wir besuchen die Grottenkirche in Monte St.Angelo die von den Normannen in den Fels gehauen wurde und zum Welterbe gehört.
Am immer noch heftigen Wind scheitert Sigi's Plan die 800hm mit dem Rad zu meistern. Wir nehmen den Bus. Die Bushaltestelle fordert einen 3km Fussmarsch um 6:15.
Die Grotte ist umbaut und über Treppen nach unten erreichbar. Wir genießen noch die Aussicht und fahren zurück. Wieder aufgepackt geht's nach Manfredonia zum Bahnhof und haben große Zweifel das hier ein Zig fährt. Er kommt tatsächlich. Ein Museumsgefährt mit Dieselmotor und 4 Gangschaltung. In Foggia Umstieg nach Termolino.
Wir erleben einen schönen Sonnenuntergang und gleichzeitig Vollmondaufgang.
Wie sof oft verlassen wir früh die Stadt um der Hitze zu entfliehen und finden gleich den Adriaküstenweg ( Corridoro Verde Adriatico). Eine perfekte Radautobahn, mit einigen Unterbrechungen.
Interessant sieht die Art der Fischfanges mit langer Tradition aus (Trabocchi, Fischgalgen). Von einem hohen Steg werden einfach Netze ins Meer gelegt, die dann zu passender Zeit hochgezogen werden, wenn die Schwärme kommen. Sehr ökologisch, regional. Wahrscheinlich nur für den "Dorfbedarf".
Ein paar Hügel sind eine Abwechslung zur Küstenradlbahn. Nach 100km erreichen wir Francavilla.
Die Nähe des B&B erlaubt ein Bad im Meer.
Der Plan erlaubt noch 2 Tagesetappen mit Puffer. Deswegen planen wir mit Zug und passieren so auch Ancona, so der Plan. Erstmal wollen wir aber nicht auf die weiterhin schöne Küste verzichten. Erst mal geht's über die längste Radbrücke Italiens in Pescara. Mir gefallen die schönen Kieferwälder direkt hinterm Strand mit richtig Schatten. Hier findet individueller Tourismus statt. Erinnert etwas an die Ostsee.
Nach Ca 70km nehmen wir den Zug bis Fano.
Noch 60km nach Rimini, der letzte Tag.
Der Radweg führt zwischen Hotelburgen und Strandanlagen die nummeriert sind. Der Urlauber kann so seine Tage im Bagno 81 mit Ausflug in die Bar des Bagno 80 oder 82 erleben.
Alles ist sehr schön gepflegt und mundgerecht.
Wir fahren auf die nördliche Seite über den Fluß Marecchia, der Rimini trennt. Dort wirkt es eher verkommen und aufgelassen. Also aufpassen bei einem Rimini- Urlaub.
Für den Rückweg mit der Bahn bekommen wir schon lange kein Fahrradticket im EC, da diese ab Bologna/Verona belegt werden mit den Radtouristen der bekannten Radwege von München nach Verona/Venedig oder Augsburg Udine /Venedig . Also alles mit Regio.
6 Uhr aufstehen und zum Bahnhof zur Zugerkundung.
Es wir uns empfohlen möglichst früh zu fahren wegen des Streiks.
Zurück und unterwegs kleines Frühstück.
Bummelzug fährt doch pünktlich nach Bolgna. Dort bis 12 warten auf Regio zum Brenner mit 25 Stops. Um 13 Uhr warten wir noch auf den Ersatz-Lokführer, der gesucht wird, wie mir ein fatalistisch eingestellter Italiener übersetzt. Der Lokführer wurde gefunden und es geht los.
Unterwegs immer wieder Stops weil die Schnellzüge Priorität haben. Um 17:00 am Brenner. Jetzt noch mal 40km nach Innsbruck mit dem Radl. Ein sehr schöne Abfahrt mit ungewohnten Sichten als von der Autobahn. " Da wohnen ja Menschen ". Es braucht doch 1,5 Std so dass wir den 1.Zug knapp verpassen. In den 2.steigen wir ohne Fahrkarte ein bis wir aufgeklärt werden dass das 105.-€ kostet, für das Fahrrad ebenfalls. 210€ nach Kufstein sind zuviel . Wir steigen aus, besorgen die Fahrkarte und ein kühles Bier. Inzwischen ist es 20:30. Mut dem 3. Zug nach Kufstein, dort fährt ein Zug um 22:00 nach Rosenheim. Erfreulicherweise hat ein Dönerstand offen mit einem kühlen Bier. In einer Kneipe singen Jugendliche das Lied von der Donau. Unmöglich das zu glauben..
Überraschung in Rosenheim. Wir quetschen uns mit dem Rad in den übervollen 9€-Zug von Salzburg. Erfreulicherweise zeigen die jungen Leute Verständnis.
Anschluss München-Ost klappt 23:45 in Uhg.
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