Nach 4 schönen Tagen in Meran breche ich heute Montag 9.5 endlich auf . Der Radweģ erlebt sich sehr schön und gut ausgeschildert direkt an der Etsch. Nach ca 82km erreiche ich meine Unterkunft in Mezzocorona schon um 14:00. Überrascht hat mich das ständige schöne und vielfältige Vogelgezwitscher entlang der Etsch. Die Autobahn war kaum zu hören. Der Radweg wird von vielen Rennfahrergruppen genutzt.
Die Bilder kennt wahrscheinlich jeder von der Autobahn aus.
Ein sehr schöner,auch heißer Tag. Geplant waren 75 km. Es wurden 99 auch weil die Unterkunft auf der anderen Seite der Etsch lag. 7km Umweg. In der Pension habe ich David getroffen mit einer unglaublichen Lebensgeschichte. Wir waren zusammen zum Essen. Er ist seit 28.3. unterwegs und auf dem Heimweg zur Krebstherapie. Er gönnt sich noch die Tour. Respekt! Leider war ekliger Gegenwind dessen Boen mich fast zum Stehen brachten.
Heute eine kurze Tour,ca 50km nach Verona. Immer am Kanal entlang der die Gegend und die Städte mit Wasser aus den Bergen versorgt. Wie bei uns. Während der Kanal durch den Hügel geführt wird muss ich darüber. 200hm. Schieben bei 10% Steigung. In Verona kann ich meine Albergo gleich beziehen und habe Zeit für die Stadt.
Dort klappere ich im Touristenstrom die Highlights ab.
Nach einer lauten Nacht, verlasse ich meine Abstellkammer für 95 Euro, in Verona und gönne mir noch eine Umrundung mit Bluck auf die Altstadt. Mein Navi komoot führt mich aus der Stadt nach Süden. Ausser Gemüse ist wenig zu sehen. Die Ackerflächen sind mit Kanälen zur Bewässerung durchzogen.Heiß !
Eigentlich total langweilig. Nur zwischen Feldern und Plastiklandschaften auf Strata Provinziale. Wie der Name ausdrückt: Provinz!
Vor Bologna wird es hektisch und gefährlich. Deswegen nehme ich nach 80km den Zug.
Bologna ist laut, kaum verkehrsberuhigt und voller Menschen. Scheinbar viele Studenten.
Bologna wirkt sehr eng weil die Gehsteige überbaut sind. Mich hat die Stadt eher abgeschreckt.
Es wäre besser gewesen vor der Stadt zu nächtigen und mit dem Zug in die Stadt zur Besichtigung zu fahren.
Nochmal zum Land: die Plastiklandschaften sind sehr unschön. Ist es das wirklich wert, um
Erdbeeren 1 Monat früher zu essen?
Mulmig war mir schon vor der Herausforderung die Apenninen hoch zu strampeln. Deswegen starte ich schon um 6:30 in Bologna. Die Stadt ist noch im Schlaf und ich kann zügig fahren. Versöhnt haben mich die Radwege a la Kopenhagen. Besonders der Radweg "Tangentiale": einmalig. Das wäre in München ein breiter Radweg auf dem mittleren Ring. Vielleicht wird das mal was?
Die Landschaft genieße ich sofort. Stetig bergauf fahre ich auf Strassen (später mit viel Verkehr) und teilweise abenteuerlichen Wegen. Komoot will halt Strassen vermeiden und führt mich auf "single trails".
Die Autofahrer sind Radler gewöhnt und rücksichtsvoll. Meine Abstandsfahne (Europa) tut ihr Übriges.
Rennradgruppen überholen mich. Ich freue mich über die mehr als 100 Daumen und Zurufe. Das motiviert. Zwischendurch fällt mir der Spruch von Erik Zabel an Jan ein. Vor den letzten 15km
mache ich lange Pause in einer Trattoteria. Ich bin überrascht was da schon lautstark getrunken wird.
Mit den letzten Sckluck Wasser erreiche ich meine Albergo mit Restaurant und bin überglücklich. Alles wirkt sehr familiär. Mein Rad wird sofort auf einen Motor untersucht. Als keiner gefunden wird lobt die Wirtin ihre Tagliatelle als Kraftspender an (die brauche ich auch für die morgige 2.Etappe). Damit steht das Abendmenue fest. Eine wirklich tolle Atmosphäre bei "Mama".
Nach einem italienischen Frühstück an der Bar ging es sofort bergauf. Es wurden 800hm die sehr anstrengend waren, weil steil 12% und ich schieben musste. Die vielen Rennfahrer wunderten mich, bis ich erkannte dass es eine Veranstaltung war. Das fröhliche Plaudern der Gruppen im steilen Gelände hatte meine volle Sympathie. Wie schon gestern haben mir die meisten der 500 Radler motivierend etwas zugerufen. Der grande Cavallo blieb hängen. Oben durfte ich mich auch am Versorgungsstand bedienen. Die offene herzliche Freundlichkeit begeistert mich.
Ein Hoch auf die italienischen Radler.
Die 1060 hm Abfahrt auf 18km war natürlich auch ein Erlebnis.
Die Fahrt nach Florenz dann unspektakulär.
Dort zum Quartier in meine Klosterzelle.
Es reicht noch für einen Stadtrundgang und ein cena.
Nach einer gestörten Nacht- Strassenlärm- starte ich um 7:30. Das Frühstück bestand hauptsächlich aus verpackter süßer Ware. Das hatte ich von den Nonnen nicht erwartet.
Nochmal mitten durch das leere Florenz.
Zügig geht's auf den Radschnellweg raus aus der Stadt.Der Stau in die Stadt beträgt ca. 6km. Der Gestank ist deutlich. Danach den Arno entlang, viel Strasse,wenig Abwechslung und hügelig. Auf dem platzgreifenden Campingplatz sind 2 Gäste . Die Rezeption hat noch 2Bier und Grissini. Na ja.Freu mich auf Arezzo morgen.
Heute ein halbe Tour von ca. 55km, mit Höhen.
Die Nacht im Zelt war ruhig. War ja auch keiner sonst da. Unterwegs strebe ich einen Lebensmittelladen an und lasse mir ein Brot mit Schinken und Käse machen als Frühstück das ich vor Ort verzehren. Völlig überraschend wird mir ein Cafe von der Inhaberin serviert aus ihrer privaten Küche. Diese vielen sehr kleinen Freundlichkeiten gestalten meine Reise unvergesslich. Der bescheidene Auftritt mit Rad schafft Sympathie.
Unspektakulär, müde und durchgeschwitzt erreiche ich Arezzo, eine von den Etruskern gegründete Stadt.
Benigni hat hier den wunderschönen Film "Das Leben ist schön " gedreht.
Dann sehe ich einen müden Fernradler den ich anquatsche und ihm mein B&B empfehlen kann. Er nimmt dankbar an und gibt ein Bier aus. 2 Mädchen verfolgen das, quatschen uns an und zeigen uns die Filmorte. Einfach schön.
Francesco ist ähnlich gestrickt oder verrückt mit dem Radl. Er hat keinen Plan, ich schon. Tedesco halt wie er sagt.
Eigentlich war Assisi das Ziel. Nach einem Anstieg hatte ich plötzlich einen wunderbaren Blick auf den See Trasimeno. Zu verlockend war die die türkische Farbe,fast karibisch. Monika hat mich erheblich unterstützt, so fand ich im Hotel Kursaal ein Zimmer mit Seeblick für 2 Nächte. Den Tag Pause werde ich genießen.
Unterwegs habe ich die Weite der toskanischen Landschaft genossen in schönen Bildern. Mich beeindruckt mit welcher Energie jeder qm landwirtschaftlich bebaut wird. Hier habe ich übrigens noch keine Plastikhauben gesehen. Scheinbar ist es wirklich die Nähe zu uns, die die Bauern treibt für ein gutes Geschäft im nördlichsten Italien.
Am liebsten ist mir leichter Wind von vorne oder stark von hinten wenn es bergauf geht. Durch das starke Schwitzen werde ich gekühlt wie im Kühlschrank auch bei zur Zeit 32 Grad. Am ärgerlichsten ist Wind von hinten mit ca 10km/h und einer Fahrt mit 10 km/h. Das ist dann Sauna pur.
Der See ist historische Stätte. Hier hat Hannibal ca 270 die Römer in ein Falle gelockt und verdroschen.
Mit Hummeln in den Beinen wird aus einem Ruhetag ein Ausflug. Ich schnappe mir das Hotelrad fahre zum Bahnhof und mit den Zug nach Perugia. Mit den Bus hoch in die Altstadt. Welch ein Glück in Bildern.
Erfreulicherweise konnte ich schon um 7 frühstücken und bei erfreulicher Temperatur starten. Der erste von 4 Hügeln wartet auf mich gleich nach 3km. Die Landschaft erfreut ständig mein Auge. Leider kann ich nicht alle Bilder einstellen. Ich komme gut vorwärts und bin in 5 Std. nach Asussi, eigentlich Santa Maria degli Angeli, durchgefahren. Nach einer Pasta suche ich den Bus und lasse mich nach Asissi hoch fahren. Schon die Anfahrt beeindruckt mich.
Auch in Santa Maria steht ein riesige Kirche. Text dazu im Bild.
Rechtzeitig lese ich in den Radlerforen dass ein Pilgerweg als Radlweg ausgeschildert ist. Na ja dachte ich mir das mögen die Pilger . Es war keiner unterwegs,so viel vorweggenommen.
Der Weg führte an Kanälen entlang, teilweise auf Dämmen. Immer leicht bergauf ca 300hm. So erreiche ich bequem Spoletto und mein Quartier bei den Nonnen. Die Landschaft wieder schön im grünen Kleid.
Spoleto liegt steil am Hang. Deswegen wurde in den Berg eine Rolltreppe konsequent bis ganz nach oben installiert. Ich habe die zuerst nicht gesehen und mich gewundert warum die Gassen nach oben etwas vorkommen aussahen. Da will sich kein Geschäft etablieren.
Mit der Zeit sind die Motive etwas ähnlich. Deswegen habe ich mich mit Fotos der Sradt zurück gehalten.
Auf dem Hauptplatz Plaza Mercante war richtiges Schaulaufen der Jugend.
Laut Plan wird der heutige Tag der anstrengenste, so kam es auch. Von meiner Unterkunft weg führt der Weg auf einer Strada Stadale immer bergauf. Auf den Seitenstreifen kann ich sicher fahren. Er ist halt nicht immer da. Fast oben angekommen stoppt der Verkehr durch eine Baustelle mit einer Fahrspur. Die Polizei stoppt die Autos und lässt mich für ca 3 Ampelphasen alleine durchfahren. Mir fehlen die Worte über soviel Zuwendung.
Ganz oben raste ich bei einem Cafe und um trocken zu werden, da es 15km in die Abfahrt geht nach Terni. Eine Industriestadt. Ich habe Glück dass es Sonntag ist. Nach Terni der Blick auf Narni. Da soll ich hoch? Als auch das geschafft ist freue ich mich über den weiten Blick und komme erschöpft über mehrere Hügel bei meiner Albergo und Osteria an . Der Ausblick von meinem Zimmer ist atemberaubend.
Um 20:30 wird es richtig kühl.
Am Morgen gewährt mir mein Zimmer einen Blick auf eine Landschaft vom Nebel eingehüllt.
Ich wähle eine schnelle Route und finde vor Rom einen Weg unter den Autobahnen auf Rom zu über den Tiberweg. Ich freue mich schon auf schöne Ausblicke, bis mir klar wird dass z.B. die Engelsburg rechts über mir liegen muss. Also die Treppe hoch Ein freundlicher Amerikaner kommt von oben und hilft.
Unterwegs habe ich ein leichtes Anschlagen des Reifens festgestellt. Auweia. Eine Mantelseitenwand gibt nach. Die Hitze, die Belastungen sind auf Dauer zu viel. Nach 20000km ist das okay. Ich ärgere mich, dass ich die Reifen nicht präventiv in Uhg gewechselt habe. Sigi findet für mich einen Radladen in Rom der Schwalbe führt. Die Adresse liegt keinen km vom Radweg entfernt.
Leider liegt der Reifen nicht vorrätig im Laden. Ein Mitarbeiter saust mit der Vespa zum Distributor. Nach einer Stunde sind beide Reifen erneuert. Mir fehlen über diese Hilfsbereitschaft die Worte. Einfach Danke.
Natürlich mache ich den Umweg über den Petersplatz für das Ankunftsfoto. Meine Pilgerunterkunft bietet ein fantastischen Ausblick. Es wird ein schöner Abend.
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